Kommentar |
Seit den späten 1980er Jahren hat das sozial- und kulturwissenschaftliche Interesse an Grenzen erheblich zugenommen. Diese Entwicklung wurde durch eine Reihe historischer Ereigniskonstellationen stimuliert. Dazu gehören die Grenzverschiebungen in Europa nach Ende des Kalten Krieges, die Politisierung von undokumentierter Migration an der Grenze zwischen Mexiko und den USA, die Herausbildung des Schengenraums in Europa, die humanitäre Dauerkrise im Mittelmeer, Versicherheitlichungstendenzen nach dem 11. September 2001 sowie die sogenannten Flüchtlingskrise der vergangenen Jahre. Das Seminar, das in Kooperation mit Johannes Grossmann (Geschichte) durchgeführt wird, zielt darauf ab, Grenzen und den staatlichen Umgang mit Mobilität aus soziologischer und historischer Perspektive zu beleuchten. In diesem Rahmen sollen sowohl theoretische Konzepte, die ein besseres Verständnis von Grenzphänomenen ermöglichen, wie auch empirische Fälle von Grenzregimen und Grenzregionen diskutiert werden. Regional wird der Fokus dabei auf Europa und den Nordamerika liegen. |